Agiles Lernen

Agiles Lernen meint selbstbestimmtes Lernen mit verschiedenen Methoden, Fähigkeiten und Kompetenzen um auf veränderte Anforderungen reagieren zu können. Ambiguitätstoleranz, Flexibilität, Kreativität und kritisches Denken sind hier gefordert. Agiles Lernen ist besonders förderlich, wenn es um die Lösung einer Problemstellung oder das Entwickeln einer Lösung geht. Agiles Lernen ist demnach also vielleicht nichts neues, denn es entspricht dem Ursprung des Lernens, das auf Neugier und Entdeckerfreude beruht. Verschiedene agile Methoden, wie z.B. KIDS-Scrum können aber helfen den Lernprozess z.B. in einer Unterrichtseinheit zu strukturieren und immer wieder in Zyklen zu reflektieren.

Agiles Lernen im Klassenzimmer bietet die Möglichkeit Projekte oder Arbeitsschritte in kleine Teilaufgaben oder Lernschritte zu zerlegen und so besser zu strukturieren. Regelmäßiges Feedback in Retrospektiven stärkt die Transparenz und hilft Fehler besser zu reflektieren. Agiles Lernen lässt zudem den Weg zum Lernziel flexibel anpassen um z.B. auf Änderungen zu reagieren.

Scrum als Methode für agiles Lernen im Team

Scrum ist ein Rahmenwerk zur Bearbeitung von Projekten, welches seinen Ursprung im wirtschaftlichen Umfeld hat (Schwaber, Sutherland 2009). Scrum kann definiert werden als:

Ein Rahmenwerk, innerhalb dessen Menschen komplexe adaptive Aufgabenstellungen angehen können und durch das sie in die Lage versetzt werden, produktiv und kreativ Produkte mit dem höchstmöglichen Wert auszuliefern.

Das Rahmenwerk Scrum besteht aus nur wenigen Regeln und orientiert sich an Werten und Prinzipien der agilen Softwareentwicklung:

Schaut man sich das Rahmenwerk Scrum an, dann lassen sich trotz der Nähe zur Softwareentwicklung viele Gemeinsamkeiten zur pädagogischen Haltung und dem kooperativen Lernen im Klassenzimmer erkennen. Teilaspekte von Scrum können deshalb gut auf schulische Lernprozesse übertragen werden. Allen voran das agile Manifest und seine Werte, die auch die Zusammenarbeit in einem SchülerInnen-Projekt prägen können. Das Erleben von selbstorganisierter Zusammenarbeit in einem Scrum-Team kann einzigartige Momente des Zusammenhalts und der positiven Energie ermöglichen, die SchülerInnen gemeinsam lernen und wachsen lassen. Nicht zuletzt ermöglicht Scrum eine große Gestaltungsfreiheit mit strukturellen Rahmen, SchülerInnen lernen frühzeitig Teilarbeitsschritte zu planen und Arbeitsaufwand zu schätzen.

Im Klassenzimmer kann eine vereinfachte Variante des Sprint-Backlog als Übersicht über den Projektverlauf verwendet werden. Das sogenannte Kanban-Board gibt SchülerInnen eine schnelle Übersicht mit seiner Dreiteilung in “Aufgaben”, “in Arbeit” und “Erledigt”.

Die Rollen Product-Owner, Scrum-Master und Entwicklungsteam werden im Klassenzimmer auf Schüler-(Team) und Lehrkraft oder Lernbegleiter übertragen.

Das Team-Manifest für Scrum im Projektunterricht könnte lauten (nach Graf 2020):

Manifest für das agile Lernen

Scrum in der Schule: Ausstattung

Um Scrum als Methode für agiles Lernen im Klassenzimmer erfolgreich zu etablieren braucht es:

  • Kenntnisse zur Methode Scrum (siehe Mittelbach (2020)
  • Eine Einführung für Schüler:innen und Lehrkräfte
  • Verteilung der Rollen Scrum Master, Product Owner und Team
  • Ein magnetisches Whiteboard oder Fenster/ Glasfläche, die als Backlog oder Kanban-Board genutzt wird
  • Materialien, wie Notizzettel oder Klebezettel, Whiteboardmarker und ähnliches
  • Ein Projekt bzw. ein von der Lehrkraft vorbereites Projekt-Backlog

Und schon kanns los gehen mit dem ersten Sprint-Planning im Team.

Ich durfte für die Arbeit mit dem Kanban-Board die Haftprodukte von PATboard® testen. PATboard® hat ein umfangreiches Sortiment mit stabilen, nachhaltigen Arbeitsmaterialien für agile Projektarbeit im Sortiment. Dabei sind z.B. Spalten-Überschriften für magnetische Whiteboards oder für Glas- und Fensterflächen (so genannte nanocups). Auch wenn viele Organisationen im Zuge der Zusammenarbeit auf Distanz durch die Corona-Zeit digitale Whiteboards oder Scrum-Software schätzen gelernt haben, so bietet das haptische Erleben des Projektfortschritts – durch das aktive Umheften einzelner Aufgaben – große Vorteile. Im gemeinsamen „Daily Scrum“ vor dem Kanban-Board im Klassenzimmer können Lernfortschritte individuell und im Dialog mit den anderen reflektiert werden. Das aktive Umheften führt unweigerlich zur Reflexion: Möchte ich diese Aufgabe heute erledigen? Oder: Habe ich diese Aufgabe vollständig abgeschlossen?

Als Alternative zu Haftnotiz-Zetteln für die einzelnen Arbeitsschritte sind auch die Aufgabenkarten (magnetisch) oder  (nanocup) zu empfehlen. Diese können mit einem abwischbaren, wasserlöslichen (non-permanent) Marker immer wieder neu beschriftet werden. Im Shop gibt es weitere Artikel für die Gestaltung von Scrum-Retrospektiven mit z.B. Emoticon Magneten. Die Team Icons können beispielsweise verwendet werden um zu kennzeichnen welche Person oder welches Team an den einzelnen Aufgaben arbeitet.

Material-Angebot

PATboard® hat in Kooperation mit CO-ID nun die bekannten Überschriften (Backlog, ToDo, Doing, Done usw.) für den deutschsprachigen Markt ins Deutsche übersetzt. Darüber können sich alle Schulen oder Unternehmen freuen, die ihren SchülerInnen, Lehrkräften oder MitarbeiterInnen einen leichteren Zugang zu agilen Arbeitsmethoden ermöglichen möchten. Das deutsche Überschriften-Set (7-teilig) für magnetische Whiteboards ist jetzt HIER im Shop bestellbar. Das nanocup-Set für Glasfächen (7-teilig) ist HIER bestellbar. Im oberen Foto ist die nanocup Variante dargestellt, die wirklich ganz hervorragend haftet und sich problemlos ohne Rückstände wieder ablösen lässt, den Mikro-Saugnäpfen sei Dank.

Direkt zum Shop:

Coaching-Angebot

Sind Sie an einer Schule tätig und wünschen sich Beratung oder eine Einführung in die Methode KIDS-Scrum für agiles Lernen im Klassenzimmer? Dann schreiben Sie mir.

Sind sie in einem Unternehmen oder einer Non Profit Organisation tätig und wünschen sich eine Begleitung oder Training zu agilen Methoden? Setzen Sie gerne sich mit mir in Verbindung.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit PATboard® und spiegelt meine eigene Meinung wieder.

Literatur

Graf, Nele (2020): Agiles Lernen und Lernen für agile Umgebungen. Beitrag auf haufe.de

Mittelbach, Tom (Hrsg.) (2020): Scrum in die Schule. Zeit für mehr Agilität im Unterricht. Visual Ink Publishing. eBook und Paper-Book unter: https://visual-books.com/scrum-in-die-schule/

Sutherland, Jeff; Schwaber, Ken (2009 – 2020): Der Scrum Guide. Der gültige Leitfaden für Scrum: Die Spielregeln (englisch: The Scrum Guide. The Definitive Guide to Scrum: The Rules of the Game.).

Agile Schule in Aktion

Impulstag und Masterclasses

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Wir veranstalten zweimal im Jahr einen Impulstag für Lehrkräfte um agile Arbeitsmethoden im Kontext von Bildung und Unterricht bekannter zu machen und im Rahmen der Masterclasses, diese eine Woche lang mit anderen TeilnehmerInnen direkt auszuprobieren.

Der Impulstag findet im Rahmen von Digital School Days beim Nürnberg Digital Festival statt und wird vom NLLV unterstützt.

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Selbstverpflichtung Sei bereit, dich einem Ziel zu verpflichten Selbstorganisation Agile Teams haben keinen Teamleiter, sondern organisieren sich selbst
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Feedback Sei offen für Feedback und passe dein Vorgehen an Bereichsübergreifende Zusammenarbeit Alle Beteiligten kommen regelmäßig zum Austausch zusammen
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