Agiles Krisenmanagement

Die Corona-Krise in 2020 hat viele Mittelständler erschüttert und unvorbereitet neue Arbeitsweisen und Digitalisierung im Schnelltempo erfordert. Agiles, flexibles Krisenmanagement war da gefragt. Dr. Florian Neymeyer von Uzin Utz Group erzählt in der neuen Folge des Fit for digital Podcasts, wie sich das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Ulm während des ersten Lockdowns im März dieser Herausforderung gemeistert hat. Dazu wurde eine Corona Krisen-Taskforce einberufen, die innerhalb kürzester Zeit, die Einrichtung der nötigen IT-Infrastruktur in die Wege geleitet und Hygienekonzepte ausgearbeitet hat.

Als die wichtigsten Schritte gegangen waren, hat sich die Taskforce auf die Unternehmenswerte besonnen und stark an den Mitarbeitern ausgerichtet. Es entstand eine bunte Vielfalt an Unterstützungsangeboten und virtuellen Kommunikationsanlässen.

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Am Menschen ausgerichtete Transformation

Florian Neymeyer ist Head of HR, IT & Recht bei der Uzin Utz AG. Das familiengeführte und gleichzeitig börsennotierte Unternehmen wurde 1911 in Wien gegründet und hatte sich zunächst auf Klebstoff spezialisiert. Mit der Zeit entstand ein Geschäftsbereich für Boden(komplett)verlegesysteme. Das Unternehmen beschäftigt momentan knapp 1.300 Mitarbeiter an 26 Standorten weltweit.

Bereits im Jahr 2011 hat sich Uzin Utz auf den Weg gemacht Digitale Transformation und Arbeiten 4.0 vom Menschen her zu denken. Am Thema Employer Branding wurde gemeinsam mit HR, Marketing, Fachleuten im Unternehmen und der Geschäftsführung ein Konzept entwickelt, wie das Unternehmen nach außen hin wirken und auftreten möchte. Mitarbeiter sollen dabei eine entscheidene Rolle als Markenbotschafter spielen. Im Zuge dieses Prozesses wurden sechs Unternehmenswerte definiert:

  • Verlässlichkeit
  • Wertschätzung
  • Internationalität
  • Perspektive
  • Dynamik
  • Balance

Diese Werte prägen das Unternehmen bis heute und mittlerweile gibt es eine ganze Palette an Unterstützungs-Initiativen und Angeboten für die Mitarbeiter. Dazu gehören u.a. ein Lebensarbeitszeitkonto, hausinterne Fitnessräume, Angebote für Mitarbeiter mit Familie (z.B. Pflegeberatung), sowie eigene Angebote zu Achtsamkeit- und Selbstmanagementtrainings.

Kommunikation und Lernen in Distanz

In Zeiten der Distanz, die im Lockdown im Frühjahr entstand, weil viele Mitarbeiter im Wechselmodell im Homeoffice arbeiteten, entwickelte der Corona-Krisenstab viele kreative Angebote um die Kommunikation unter den KollegInnen aufrecht zu erhalten. Dazu gehörte:

  • ein mehrmals täglicher Austausch für Eltern, die im Homeoffice besonders gefordert waren
  • regelmäßiger Austausch für Führungskräfte mit den aktuellen Infos aus der Geschäftsführung
  • digitale Sportkurse
  • Emoticons-Bastelsets zur Auflockerung von Videokonferenzen
  • virtuelle Weiterbildungsangebote, sowie
  • ein internationaler Management-Kongress, bei dem für das Abendevent eine lokale Band zum privaten Wohnzimmerkonzert via Livestream eingeladen wurde
Uzin Utz' Emotion-Pins für Videokonferenzen

Mittlerweile hat sich aus dieser Zeit heraus ein neues, schlankes Weiterbildungsangebot von Mitarbeitern für Mitarbeiter entwickelt: „Effizient arbeiten mit…“, bei dem verschiedene digitale Arbeits-Tools von einem Trainer-Tandem vorgestellt werden.

Florian Neymeyers Tipps für das Handeln in der Krise:

Man sollte Mut haben Dinge auszuprobieren und auch mal zu scheitern. Erkennen was alles gut lief und diese Erfolge auch feiern. Und bei allem, was man ausprobiert und entwickelt immer auch schauen: Macht das auch Spaß? Wie können wir noch ein Sahnehäubchen oben drauf setzen, damit die Mitarbeiter Freude haben?

Die Geschichte von Uzin Utz zeigt wie Familienunternehmen die Mitarbeiterbindung kreativ und wertschätzend gestalten können. Vielen Dank an Florian Neymeyer für das spannende Interview!

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