Und genau das Ganze machen wir nicht einzig und allein für den kommerziellen Nutzen, sondern wir lieben es auch, Dinge richtig zu machen und gut zu machen und so zu machen, dass jeder Spaß hat. Damit meine ich nicht nur unseren Kunden, sondern vor allem auch die Leute, die uns im Team auf dem Weg begleiten.

Wenn das StartUp wächst

Die celebrate company ist ein recht junges Unternehmen, das 2010 in Deutschland als Kartenmacherei mit wertigen Event-Papeterie Produkten gestartet ist. Durch das starke Wachstum in den ersten Jahren wurde den Geschäftsführern spätestens 2016 klar, dass sich das Unternehmen wandeln und neu organisieren muss. Eine Transformationsreise begann, die von agilen Prinzipien und Methoden hin zu einem ganzheitlichen, wertebasierten Organisationswandel führte.

Was CEO Patrick Leibold auf dieser Reise erlebt hat und warum für ihn Vertrauen, Transparenz und Verletzlichkeit wesentliche Führungsleitlinien sind, das erfahren Sie in dieser Podcastfolge.

Agiler Organisationswandel

Als Patrick Leibold vor vier Jahren auf Christoph Behn stieß und der ihm von den Anfängen des Unternehmens erzählte und seiner persönlichen Erkenntnis, dass eine Aufbauorganisation mit einem sehr hierarchisch und auf den Gründer ausgerichteten Führungsstil irgendwann nicht mehr funktioniere, war Patrick angetan. Beide einten persönliche, negative Führungserfahrungen und das Grundverständnis davon, dass das ein auf Werte aufgebautes Unternehmen, was mit Transparenz geführt wird und Menschen auf Augenhöhe mitnimmt, langfristig zu mehr Erfolg führt. Von dieser Vision mitgetragen, stieg Patrick mit ins Boot und wurde Wegbegleiter für die weitere Reise.

Das Unternehmen war durch das starke Wachstum der ersten Jahre heraus gefordert neue Prozesse und Strukturen zu implementieren. Im Mittelpunkt stand dabei das Experiment einer wertebasierten, agilen Transformation, die alle Mitarbeiter miteinbezieht. Beide CEOs trafen gemeinsam die Entscheidung aus den Best Practices der IT-Abteilung zu lernen, die schon lange Zeit agil gearbeitet hatte. Das agile Arbeitskonzept auf eine ganze Firma auszurollen und Menschen dabei nicht zu überrollen, bot dann aber noch mal besondere Herausforderungen. Denn leider gab es bis dato nicht viele Vorbilder oder  Organisationen, in denen Agilität in z.B. Output-basierten Unternehmensbereichen, wie dem „Order Checking“ eingesetzt wurde. So wurde Stück für Stück in verschiedenen Iterationen und Abteilungen neue agile Prozesse und die Zusammenarbeit in Teams erprobt und implementiert.

Doch so leicht und hindernisfrei wie es sich anhört, war diese Reise nicht. Patrick benennt im Interview glasklar die Irrwege und Erkenntnisse, die während dieser Zeit entstanden sind:

Und so haben wir es dann gemacht. Mit vielen Schmerzen und mit vielem Lernen über Menschentypen, darüber wieviel Freiheitsgrad unterschiedliche Personen für sich brauchen um sich wohl zu fühlen. Und dass es ist kein „One size fits all“ gibt. Unsere Veränderung gipfelte dann im Prinzip darin, dass wir vor zwei Jahren die Entscheidung getroffen haben unsere Druckerei – die damals als exklusiver Partner für uns gearbeitet hat – zu übernehmen. Jetzt sind wir gerade auf der Reise diese sehr traditionsreiche Schwarzwälder Druckerei ins digitale Zeitalter und in New Work zu überführen. Und das ist eine sehr spannende Begegnung.

Spotify als Modell

Bei der Suche nach einem neuen Organisationsmodell, setzten sich die CEOs das Ziel sich selbst als Bottlenecks zu vermeiden und schauten auf Tier-Analogien, wie dem Ameisenhaufen. Das gewünschte Ziel: Zusammenarbeit in selbstorganisierten Einheiten, die eigene Entscheidungen treffen können. Das Spotify-Modell diente dabei als Vorlage und wurde angepasst in einzelnen Bereichen, damit diese zur Unternehmens-DNA passen. Vom Wording her orientieren sie sich stark an der Vorlage (auch bei der celebrate gibt es Tribes, Chapter und Guilden), in einigen Bereichen wird aber auch abgewichen, weil Dinge nicht funktionieren und das Organisationsmodell „weitergestrickt“.

Patrick Leibold begreift sich und die celebrate company als einen Evolutionsprozess, einer Reise, die noch nicht vorbei ist. Und falls sich Dinge ändern, dann werden – ganz agil – weitere Anpassungs- oder Neuausrichtungsschritte notwendig sein.

Gemeinschaft verbindet - (c) celebrate company

Rat des CEOs

Zum Abschluss des Interviews gibt Patrick Leibold anderen CEOs und Führungskräften, die noch am Beginn des Wandels stehen, diesen wertvollen Rat mit auf den Weg:

„Sei nicht das Problem“ – Menschen sind zu viel mehr in der Lage, wenn man versucht sich selbst raus aus dem Spielfeld zu nehmen. Das bedeutet sich selbst als Führungskraft nicht so wichtig zu nehmen!

Vielen Dank an Patrick für dieses intensive und inspirierende Gespräch!

Weitere Infos:

Patrick Leibold ruft am Ende des Interviews zur Vernetzung auf. Wer möchte, kann sich direkt auf ihn oder die Celebrate Company wenden zum Austausch.

Webseite der Celebrate Company

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